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 Botin der Liebe

 

Es war einmal ein Engel. Dieser Engel hatte ein wunderschönes Licht: hell, klar, kraftvoll und doch sehr sanft.

Nun wurde dieser Engel von Gott auf die Erde geschickt, um den Menschen das Licht und somit die bedingungslose Liebe zu bringen. Voller Freude machte sich der Engel auf den Weg. Dieser Engel wurde auch gleich von zwei Menschen aufgenommen. Sie hatten schon lange auf einen Engel gewartet. Die Freude des Engels war riesig und der Engel schenkte diesen Menschen sein Licht. Dazu hatte der Engel aus seinem Rucksack eine Nachttischlampe hervorgeholt, diese nett als Geschenk verpackt und den Menschen überreicht. Am nächsten Tag mußte der Engel feststellen, daß die Menschen diese Lampe wohl nicht mochten. Sie hatten die Glühlampe durch eine dunklere ausgetauscht und der Lampenschirm sah auch ganz anders aus. Dabei wollte der Engel diesen Menschen doch nur eine Freude machen. Also versuchte der Engel es noch einmal. Er hatte aber nur diese eine Lampe. Also kaufte der Engel eine Taschenlampe. Es war gar nicht so einfach, das Geld für diese Lampe aufzutreiben . Aber auch diese Lampe haben die Menschen verändert – haben sie einfach anders angemalt. Jetzt versuchte es der Engel mit einem Kronleuchter. Der Kronleuchter landete im Keller. Immer wieder versuchte der Engel, irgendwelche Lampen aufzutreiben, in der Hoffnung, daß eine dabei war, die diesen Menschen gefiel. Aber keine war gut genug.

Dann traf der Engel einen anderen Menschen. Diesem Menschen gefiel das Licht, daß der Engel in den Händen hielt. Der Engel war glücklich, endlich ein Mensch, dem das Licht gefiel.  Also zog der Engel zu diesem Menschen. Aus lauter Dankbarkeit versprach der Engel, diesen Menschen zu lieben und zu ehren. Im Laufe der Zeit traf der Engel auf viele weitere Menschen. Der Engel wußte auch immer sofort, welches Licht die jeweiligen Menschen mochten und schenkte es ihnen. Auf einmal merkte der Engel, daß er vor lauter Licht-Geben ganz blass geworden war. Er merkte, daß er sich auch ein wenig Licht von den Menschen wünschte, aber dieses Licht nicht bekommen hat. Also ging der Engel auf die Suche nach diesem Licht. Er begegnete einem anderen Engel. Dieser Engel hat ihm geholfen, an den richtigen Stellen zu suchen, um das gewünschte Licht zu finden. Der Engel strahlte, er konnte spüren, wie er wieder zu strahlen begann. Der Engel traf immer wieder andere Engel, die ihn unterstützten. Und der Engel begann, wieder das zu werden, was er mal war: ein Bote der Liebe.

Da merkte der Engel, daß er in der Vergangenheit zwar immer wieder Licht verschenkt hat, es aber nicht sein eigenes Licht war. Das stimmte den Engel nachdenklich. Denn eigentlich wollte der Engel sein persönliches Licht schenken; das Licht, daß ihm von Gott gegeben wurde.

So fing der Engel an, die verschiedenen Lampen wiederzufinden, um sie gegen sein eigenes Licht auszutauschen. Das klappte zunächst auch ganz gut. Aber dann traten Schwierigkeiten auf. Einige Menschen wollten dieses Licht nicht ausgetauscht haben. Die Menschen wollten unbedingt das alte Licht behalten, es gefiel ihnen doch so gut. Egal was der Engel machte oder sagte, um diese Menschen davon zu überzeugen, sie wehrten sich. Das machte den Engel sehr traurig, weil diese Menschen das Licht des Engels noch nicht einmal ansehen wollten. Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit gewesen, sich eine neue Wohnung - einen neuen Wirkungskreis - zu suchen. Der Engel war in einer Zwickmühle. Einerseits wußte der Engel, daß seine Lebensaufgabe oberste Priorität hatte, aber andererseits hatte der Engel jenen Menschen das Versprechen gegeben, für sie zu sorgen. Der Engel wollte gerne beides: Seiner Lebensaufgabe nachgehen und sich an sein Versprechen halten. Der Engel hatte noch nie ein Versprechen gebrochen. Und so begann der Engel Gott um Hilfe zu bitten. Gott zeigte und sagte ihm immer wieder, daß wenn der Engel seiner Lebensaufgabe, ohne sich einzuschränken, nachgehen würde, es den Engel glücklich wachen würde und letzendlich auch alle anderen. Das hatte der Engel dann auch begriffen. Er hat gemerkt, daß das Licht und somit die Liebe Gottes glücklich macht, egal wo man ist.

.....und wenn der Engel sein irdisches Leben noch nicht abgelegt hat, dann schenkt er auch noch heute SEIN Licht.

 

Melūh

 

Es war einmal ein Engel. Dieser Engel hatte ein wunderschönes  Licht: hell, klar, kraftvoll und doch sehr sanft.

Eines Tages hat der Engel erfahren, daß jeder einen Begleiter hat. Einige werden von einem Drachen begleitet und andere von einem Einhorn. Einige habe sogar einen Drachen und ein Einhorn. Nun überlegte sich der Engel, wer ihn wohl begleitet. Der Engel hatte zwar schon von Einhörnern und Drachen gehört, aber die tauchten immer in Märchen als Fabelwesen auf.  Dann traf der Engel immer wieder Engel, die ihm von deren Drachen oder Einhörnern erzählten. Da dachte der Engel sich, daß es diese Wesen wohl doch geben müßte; aber einen Drachen konnte der Engel sich so gar nicht vorstellen. Ein Einhorn klang schon viel besser; aber dann hatte der Engel auch gehört, daß einige Engel Kontakt zu Elfen, Feen, Gnomen und solchen Wesen hatte. Da war der Engel nun gänzlich verwirrt. Er beschloß dann, sich einfach überraschen zu lassen. Wenn der Zeitpunkt da ist, dann wird sich ihm sein Begleiter schon zeigen. Schließlich hatter der Engel von Gott ja gelernt, daß alles so passiert, wie es für einem gut und richtig ist.

Die Tage und auch Wochen vergingen. An einem warmen Sommertag saß der Engel auf einer Waldlichtung. Neben ihn plätscherte ein Bächlein. Es war so schön dort. Das Gras duftete wunderbar und die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen.  Während der Engel noch die Sonnenstrahlen genoß, bemerkte der Engel, daß ein Pferd langsam auf ihn zukam. Es war schneeweiß und hatte eine wunderschöne Mähne. Das Pferd ließ sich neben dem Engel nieder und legte den Kopf an seine Schulter. Das gefiehl dem Engel, denn er mochte Tiere sehr gerne. Als der Engel den Kopf des Pferdes streichelte, sah er, daß das Pferd ein Horn hatte: hell, klar, kraftvoll und doch sehr sanft. Da wußte der Engel, daß es Einhörner wirklich gibt. Da stand das Einhorn auf und ging in den Wald zurück. Der Engel war so glücklich, daß er ein Einhorn gesehen hatte. Und so geschah es , daß, wenn immer der Engel traurig war oder sich einsam fühlte, das Einhorn auf einmal an seiner Seite war. Da wußte der Engel, dieses Einhorn war sein Begleiter. Er konnte es gar nicht erwarten, den anderen Engeln davon zu berichten. Allen, denen er davon berichtete, freuten sich für ihn. Viele fragten den Engel auch nach dem Namen seines Einhorns; aber den wußte der Engel nicht. Das war dem Engel auch nicht wichtig; schließlich war er so froh, daß sein Einhorn immer bei ihm war. Die beiden haben so viel zusammen erlebt. Sie sind zusammen auf der Wiese geritten, sind gemeinsam zu anderen Orten gelangt, haben zusammen andere Engel besucht, und immer, wenn der Engel Unterstützung brauchte, war sein Einhorn da.

Eines Tages wurde der Engel von einem anderen Engel angesprochen. Dieser Engel berichtete von einer ganz wichtigen Mission, zu der sich die Drachen mit ihren Reitern versammeln würden. Dies gefiel dem Engel; er wollte auch gerne behilflich sein; aber es gab ein Problem. Sein Begleiter war ja ein Einhorn und kein Drache. Dies erzählte der Engel auch dem anderen Engel. Da sagte der andere Engel, daß es kein Problem sei, der Engel solle sich einfach mit seinem Einhorn den weißen Drachen anschließen. Der Engel hüpfte vor Freude, denn wenn es eins gab, was dem Engel Freude bereitete, dann war es die Tatsache, daß er helfen konnte. Nun war es so, daß der Engel zeitlich verhindert war und konnte somit an der Mission nicht teilnehmen. Aber der Engel wollte so gerne helfen. Da beschloß der Engel, sein Einhorn alleine zu dieser Mission zu schicken. Gesagt – getan. Er rief sein Einhorn zu sich und erzählte ihm von der Mission und daß er gedanklich dabei sei. Er wüntsche seinem Einhorn noch alles Gute für diese Mission; da flüsterte das Einhorn: Melūh, ich heiße Melūh.

Und Melūh machte sich auf den Weg, um die Mission zu unterstützen.